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Schleswiger Strandseglerpaar räumt bei WM ab
Sven Kraja wird Weltmeister//Seine Lebensgefährtin ist schnellste Frau im Feld
Cherrueix/Schleswig (jeb)
Sven Kraja aus Schleswig ist der erste deutsche Weltmeister in der Geschichte des Strandsegelns. Bei der WM der Strandsegler im französischen Cherrueix/Bretagne hat der 41-Jährige die Klasse Miniyacht gewonnen. Kraja, der für den Yachtclub Sankt Peter-Ording startet, gewann alle Rennen an drei Regattatagen und deklassierte das 80-köpfige Feld mit Seglern aus 19 Nationen. Zuvor ist es noch keinem deutschen Piloten gelungen, eine Weltmeisterschaft im Strandsegeln zu gewinnen.
Zusammen mit Horst Helm aus Hamburg und Heiko Hartmann aus Emden holte Kraja zudem in der Nationenwertung die Silber-Medaille und musste sich nur dem favorisierten Miniyacht-Team der Franzosen geschlagen geben. In der Nationenwertung werden die schnellsten drei Strandsegler eines Landes gewertet. Ausgerüstet hatte der Segelmacher aus Schleswig die Miniyachten seines Teams mit Segeln seiner Segelmacherei Frog Sails.
Die Miniyachten sind eine neue Klasse des Strandsegelns und erobern derzeit die Strände weltweit. Zum ersten Mal waren sie zu internationalen Titelkämpfen zugelassen. Die drei Reifen der Yachten dürfen einen Umfang von 5,60 Metern nicht überschreiten. Alle anderen Parameter, wie Segelgröße und Material, sind den Piloten freigestellt.
Kraja ging zudem in der Klasse 5 an den Start, der Konstrukteursklasse, in der er seit Jahren zu der Top-Ten der Weltelite gehört. In dieser Klasse startete auch seine Lebensgefährtin Gitta Steinhusen. Wie die meisten der deutschen Teilnehmer in den anderen Klassen hatten die beiden mit widrigen Bedingungen zu kämpfen. Der Dauerregen hatte die Strecke in eine Piste aus Matsch, Schlamm und Muschelschalen verwandelt, ungewöhnlich für deutsche Piloten, die die harten Sandbänke vor den Nordseeinseln oder St. Peter-Ording gewöhnt sind.
Kraja musste sich hier der Übermacht der Lokalmatadoren aus Frankreich beugen, belegte aber als bester Nicht-Franzose Platz 6. Zusammen mit Georg Steemann aus Borkum und Christian Nostheide aus Nordrhein-Westfalen schaffte er es aber erneut aufs Podest und konnte in der Mannschaftswertung der Klasse 5 seinen Medaillenspiegel um Bronze erweitern. Gitta Steinhusen, 47, schlug sich bei den Schlammschlachten wacker und wurde als schnellste Frau im Feld inoffizielle Weltmeisterin.